5) Mit zwei unvergesslichen Dirigenten zu grossen Ehren

Wie immer und überall im Leben sind Freud und Leid nahe beisammen. Kaum war die Festfreude über den Musiktag verklungen, musste der Verein im August 1935 unter den Klängen eines Trauermarsches von seinem hochverdienten und beliebten Dirigenten August Süsstrunk Abschied nehmen und ihn zur letzten Ruhestätte begleiten. Er war dem Verein in der schwierigen Zeit um 1925 zu Diensten gestanden, hatte ihn anschliessend zu manchem musikalischen Erfolg geführt und ihm insgesamt 18 Jahre treu und aufopfernd gedient. Aus tiefer Dankbarkeit verlieh ihm der Verein 1930 die Ehrenmitgliedschaft.

An seine Stelle berief der Verein den bisherigen Dirigent-Stellvertreter und Militärtrompeter Eugen Vollenweider, der anschliessend während 22 Jahren den Dirigentenstab schwang. Mit Feingefühl und Hingabe führte dieser kleingewachsene und unscheinbare Mann den Verein zu manchem Erfolg. So sei z.B. das Kantonale Musikfest in Oerlikon von 1937 mit der Note "vorzüglich" in der Konzertdarbietung und dem ersten Rang in der Marschmusik-Konkurrenz erwähnt, das Eidgenössische Musikfest in St. Gallen von 1948 mit dem Goldlorbeerkranz oder das Eidgenössischen Musikfest in Zürich von 1957 mit dem Silberlorbeerkranz. Letzterer Anlass durfte für den immer einfach und bescheiden gebliebenen Dirigenten ein schöner Abschluss bilden, trat er doch im gleichen Jahr von seiner verantwortungsvollen Aufgabe zurück. Sein vielseitiges und unermüdliches Schaffen für den Musikverein wurde mit der Ernennung zum Ehrendirigenten gewürdigt. Seit Eugen Vollenweider hat niemand mehr so lange den Taktstock geführt.