4) Trotz Wirtschaftskrise ein glänzender Musiktag

Die Wirtschaftskrise der dreissiger Jahre legte sich lähmend auf unsere Region und hemmte das kulturelle Leben unserer Gemeinde. Viele Ortsansässige, welche in den Winterthurer Maschinenfabriken tätig waren, blieben längere Zeit ohne Arbeit und Verdienst. So ist es verständlich, dass auch der Musikverein einschneidend betroffen war. Er hatte manchen Austritt aktiver und passiver Mitglieder zu beklagen, die aus finanziellen Gründen den Verein verlassen mussten, und junge, hoffnungsvolle Bläser trennten sich vom Verein, weil sie anderswo, in grösserer Ferne, Beschäftigung suchten. Es kostete der Führung viel Mühe, Umsicht und mitmenschliches Verständnis, den Verein zusammenzuhalten.

Doch trotz alledem, mit Freuden übernahmen unsere Musikanten den 13. Musiktag des Unterland-Verbandes vom 16. Juni 1935, der wiederum unter der Leitung des Organisationskomitees von Paul Krebser, Gemeindepräsident, zu einem wahren Erfolg werden durfte. Zwar schien sich zuerst das traditionelle Festwetter Pfungens nicht einstellen zu wollen, hatte es in der Nacht zuvor doch noch geregnet. Um halb sechs Uhr früh knallten dennoch die ersten Startschüsse vom Multberg über unser Dorf, und schon eine halbe Stunde später wurde beim "Frohsinn" beginnend, Tagwache durch das festlich geschmückte Dorf geblasen. Am frühen Nachmittag nach ein Uhr bildete sich ein bunter Festzug aller beteiligter Formationen zum Festplatz, wo sich nun bei gutem Wetter in bunter Reihenfolge ein reiches Blasmusikprogramm abwickelte, dem sich ein ebenso abwechslungsreiche Abendunterhaltung anschloss. Als Dank für die trefflichen und selbstlosen Dienste wurde der Festpräsident Paul Krebser zum Ehrenmitglied des Musikvereines Pfungen erkoren.